Donnerstag, 16. März 2017

Patienten

Titel:                Wahnsinn Wartezimmer
Autoren:         Verschiedene/Herausgeberinnen: Heike Abidi & Anja Koesling
Verlag:             Eden Books
ISBN:               978-3-959101-06-6
Seitenzahl:    313


Preis:               Taschenbuch:    9,95 €
                           Kindle:                7,99 €


Inhalt: Ein Buch voller Kurzgeschichten über das was so in deutschen Wartezimmern passiert.Ein Handvoll auserlesener Autoren berichten von ihrem Besuch beim Arzt und natürlich über das was da an mehr oder weniger lustigen Dingen auf sie zukommt.

Wie bereits über die anderen Bücher von Heike Abidi, habe ich mich auch bei diesem köstlich amüsiert. Hinzu kam, dass ich während dieser Zeit sehr oft zu den verschiedensten Ärzte musste. Gefühlt habe ich dort mehr Zeit verbracht als zu Hause. So konnte ich sehr gut nachempfinden wie es den Protagonisten der einzelnen Geschichten erging.
Besonders angetan hat mir die Geschichte: Von Klebeband, Leichen und Antennen, ging es hier doch auch um Foren zu bestimmten Themen im Internet. Die Entdeckung der großen Warzenverschwörung brachte mich so zum Lachen, dass von da an alle Augen der anderen wartenden Patienten auf mich blickten. Eine Dame kam kurz zu mir und fragte flüsternd warum ich denn so gelacht habe. Ich erzählte ihr von der Warzenverschwörung und sie schrieb sich den Titel des Buches auf.
Durch die flotte Schreibe wird es einem beim Lesen nie langweilig. Selbst die Zeit im Wartezimmer vergeht wie im Flug.

Fazit: Ein sehr unterhaltsames Buch zum schmunzeln, lachen, manchmal auch etwas zum nachdenken.
Daher von mir 5 mal die goldene Feder

Wer etwas über den Verlag erfahren möchte kann das auf  Heike Abidis Seiten tun. Unter den Büchern ist für jeden etwas dabei, der gern auch mal über den Unbill des Lebens lacht, sei es Schwiegermutter-, Elternabend- oder was auch immer Geschädigte.

Mittwoch, 4. Januar 2017

Der Stern von Benares

Titel:                Unberührbar
Autorin:          Stella Deetjen 
Verlag:             Fischer
ISBN:               978-3-8105-0403-6
Seitenzahl:    383


Preis:               Gebunden:      19,99 €
                           Taschenbuch: 10,99 €
                           Kindle:              17,99 €



Inhalt: Manchmal verändert sich das Leben von einer Sekunde auf die nächste. Stella Deetjen ist 24 und als Rucksack-Abenteurerin durch Indien unterwegs. Von immer wiederkehrenden heftigen Magenschmerzen geplagt, sitzt sie in Benares auf den Treppenstufen zum heiligen Ganges. Plötzlich spürt sie die Hand eines Leprakranken auf ihrem Kopf, der ihr Trost spenden möchte. Diese Berührung verändert das Leben der jungen Deutschen und ist der Beginn ihres leidenschaftlichen und mutigen Kampfes für die Rechte und die Würde der Unberührbaren und ihrer Familien. (Quelle: Klappentext)

Was für eine Frau, ihr Charisma nimmt mich sofort gefangen als ich sie zum ersten Mal sehe. Sie liest aus ihrem Buch: Unberührbar. Sie nimmt uns alle mit, auf eine Reise in das ferne Indien. Jedoch nicht in die Farbenpracht eines exotischen Landes....nein, sie beginnt dort, wo auch alles für sie begann: auf einer Treppe, auf der sie ein alter Mann anspricht. Der Mann ist nicht nur alt, sondern einer der ärmsten unter den Armen, ein Bettler, an Lepra erkrankt. Doch ausgerechnet er bietet ihr Hilfe an und sie schlägt einen ganz anderen Weg in ihrem ein, als vorgesehen. Ein spannendes Buch, ein trauriges, aber ab und zu auch lustiges Buch. Ein Buch das Hoffnung macht, Hoffnung, dass es Menschen gibt denen nicht alles egal ist, sondern die helfen. Seit über 20 Jahren packt Tara Probleme in Indien und Nepal an, sie baut Schulen, Geburtshäuser und fördert Kinder. 
Wenn du mehr über Tara Stella Deetjen wissen möchtest, klicke auf ihren Namen. Mehr zu ihren Projekten findest Du unter Back to Life Hilf auch Du Menschen die Dich brauchen, schon mit ganz kleinen Beträgen kannst Du viel zu einem besseren Leben für die Ärmsten der Armen beitragen. Kauf das Buch, auch so hilfst Du,
Fazit: Ich ziehe meinen Hut vor Tara Stella Deetjen und gebe dem Buch fünf Sterne. 


Einfühlsam, spannend, mitreißend



Titel:                Als wir Töchter waren
Autorin:          Nicci Gerrard
Verlag:            Berlin Verlag
ISBN:              978-3-8333-1034-8
Seitenzahl:   286
Preis:              Taschenbuch: 9,99


Inhalt: Gibt es etwas Wichtigeres als die erste große Liebe? Nicht für die 16jährige Edie. Was in ihrer Familie los ist, bekommt sie kaum mit. Aber auch ihre Schwestern und die Mutter sind fassungslos, als der Vater Selbstmord begeht. Was ließ ihn nur so verzweifeln? Vor lauter Schuldgefühlen verlässt Edie sogar ihren Freund Ricky ... 20 Jahre später stirbt Edies Mutter bei einem Autounfall. Die drei Töchter begeben sich gemeinsam auf eine Reise in die Vergangenheit, denn im Nachlass der Mutter gibt es einen Brief, der alles in neuem Licht erscheinen lässt.
(Quelle Klappentext)
Das Buch 'Als wir Töchter waren' igehört zu den schönsten Bücher, die ich in letzter Zeit gelesen habe. 
Woran liegt das? Am Einband lag es nicht, denn als ich den sah dachte eher an einen typischen Frauenroman, unbedarft, anspruchslos, aber nett (wie das Cover). Die Inhaltsangabe machte mich neugierig und ich begann die ersten Seiten zu lesen. Es ließ mich nicht mehr los.
Nicci Gerrad verfügt über die Gabe so zu schreiben, dass man das Gefühl hat zu sehen, wie ihr die Tinte aus der Feder floß. Sie erzählt und sie erzählt saugut, spannend und mitreissend. 
Fazit: Diesen Roman kann ich nur wärmstens empfehlen und bekommt von mir glatte fünf Sterne. 


Freitag, 11. November 2016

Goldene Söhne, doch wo bleiben die Töchter?

Titel:                Der goldene Sohn
Autorin:          Shilpi Somaya Gowda
Verlag:            KiWi
ISBN:              978-3-462-04774-5
Seitenzahl:     486
Preis:              Taschenbuch: 9,99
Kindle:            9,99 €








Als ich das Buch zum ersten Mal in den Händen hielt, dachte ich aufgrund des Titels, es handele sich hier um ein Bollywood Drama. Trotzdem zog mich das Cover an. Ein Junge der an einem Strand entlang läuft. Wo rennt er hin? In ein neues Leben?
Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, hörte es sich für mich schon bedeutend spannender an.

Inhalt:  Anil wächst bei seiner Familie in einem indischen Dorf auf. Eigentlich ist er dazu auserwählt eines Tages das Amt seines Vaters als Schiedsmann und natürlich auch die Rolle als Familienoberhaupt zu übernehmen, so will es die Tradition. In seiner Kindheit ist Leena seine beste Freundin, ein freiheitsliebender Wildfang. Doch dann trennen sich die Wege der Beiden: Anil geht nach Amerika um Medizin zu studieren, Leena heiratet und zieht zu der Familie ihres Mannes.
Anil gefällt das Leben und die Arbeit in den USA sehr gut, dort verliebt er sich in eine Amerikanerin. Als ihm jedoch ein medizinischer Fehler unterläuft, zerbricht die Beziehung und er gerät in eine Krise. Zurück in Indien trifft er seine Jugendliebe Leena wieder.

Die Autorin Shipli Somaya Gowda  verfügt über einen blumigen, aber auch sehr anschaulichen Schreibstil. Trotz der blumigen Sprache erfährt man sehr schnell in diesem Buch, dass Traditionen nicht nur romantische Überbleibsel aus Tagen sind, sondern vor allem strenge Verpflichtungen.Man erfährt viel über Kasten, Standesdünkel und Obrigkeitsdenken. Anil der nach dem Tod seines Vaters immer wieder in sein Heimatdorf zurückkehren muss, um Recht zu sprechen, kann sich nicht aus der Umklammerung der Mutter befreien. Hier mangelt es ihm an Selbstvertrauen.
Allerdings hat er das Glück, dass seine Familie seinen 'Ausbruch', wenn auch nicht gerade begeistert, hinnimmt.
Ganz anders ergeht es seiner Jugendfreundin Leena. An ihrer Geschichte zeigt sich, dass eine Frau in Indien ein NICHTS ist. Ihr Eheleben ist geprägt von Trauer und Gewalt.
Dieser  Roman hat mich dann doch sehr gefesselt und Gott  sei Dank: eine Spur von Bollywood habe ich nicht gefunden.

Mehr über die Autorin Shilpi Somaya Gowda erfährt man auf ihrer Webseite

Montag, 9. November 2015

Treuetat

Titel:           Treuetat
Autorin       Elke Pistor
Verlag:       Ullstein
ISBN:        978-3-548-28611-2
Seitenzahl: 328
Preis:          9,99 €




Inhalt: Kommissarin Verena Irlenbusch kümmert sich um ihre an Alzheimer erkrankte Großmutter, als ihr Dokumente über die Nazivergangenheit ihres Großvaters in die Hände fallen.
Sie ist geschockt und stellt sich ganz neue Fragen zu ihrer Familiengeschichte. Gleichzeitig ermittelt sie mit ihrem Kollegen Christoph Todt in drei scheinbar miteinander verbundenen Mordfällen. Die beiden stehen vor einem Rätsel, dessen Lösung sie an neue Grenzen bringt: Wer ist in diesem Spiel Opfer und wer Täter? (Quelle: Klappentext).
Leider wurden meine Erwartungen an diesen Krimi etwas enttäuscht. Ich erhoffte mir spannende Abläufe und unterschiedliche Charaktere bei den Ermittlern.
Doch diese waren fast mehr mit ihren persönlichen Problemen, als mit ihrer Arbeit beschäftigt. Es fehlte einfach an Spannungsbögen. Das Ende war schnell vorhersehbar.
Verena Irlenbusch ist mit der Pflege ihrer Großmutter völlig überfordert, ihr Kollege Christoph Todt hat den Suizid seiner Frau nicht verkraftet und gibt sich immer noch die Schuld daran und Leo Ritte steigt nach einer schweren Verletzung wieder neu ein. Leo Ritte muss sich auch damit abfinden, dass sie vorerst nur im Innendienst eingesetzt wird. Das gefällt ihr so gar nicht und sie eckt immer wieder mal an.
Nun kommen aber drei Mordfälle auf das Team zu, die alle in einem Zusammenhang zu stehen scheinen. Mehr oder weniger rauft sich das Team zusammen und beginnt mit seinen Ermittlungen.
Wer hat den Journalisten Kai Ziegler, die Fußpflegerin Heidemarie Alligs und die Archivarin Elisabeth Schäfer umgebracht? Schnell ist ein Tatverdächtiger gefunden, aber ist er auch wirklich der Täter?
Fazit: Der Schreibstil der Autorin Elke Pistor ist recht gut. Ein wenig mehr Spannung hätte einen guten Krimi ergeben. Was mir ganz gut gefallen hat ist, wie sie über die Nazivergangenheit einiger Protagonisten, bzw. deren Angehörigen, schreibt: Nichts ist so wie es scheint.

Nisnis's Bücherliebe: Mnemophobia von Kaja Bergmann

Eine sehr schöne Rezension, bei der es sich lohnt sie zu lesen:
Nisnis's Bücherliebe: Mnemophobia von Kaja Bergmann: Nemo, nach einem Unfall erblindet, leidet unermesslich unter Schuldgefühlen. Schuldgefühle, weil seine Freundin Merle bei dem Unfall ihre...